Eisenmangel zählt zu den häufigsten Mangelzuständen. Das Problem einer unzureichenden Eisenaufnahme ist vor allen in der weiblichen Bevölkerung weit verbreitet. Doch was hilft bei Eisenmangel? Welche Maßnahmen haben sich zur Behandlung bewährt? Und wann ist ein Besuch beim Arzt sinnvoll? Erfahren Sie hier alles rund um die Behandlung von Eisenmangel.
Eisenreiche Ernährung
Der erste Schritt auf dem Weg zu einer besseren Eisenversorgung ist die richtige Ernährung. „Richtig“ bedeutet in diesem Fall, dass vermehrt eisenreiche Lebensmittel in den Speiseplan integriert werden sollten. Fleisch und Innereien sind die Eisenquelle Nummer eins, da das Eisen aus Produkten tierischer Herkunft besonders gut vom Körper verwertet werden kann. Vegetarier sollten sich deshalb in puncto Eisenversorgung besonders gut auskennen. Denn das Spurenelement zählt bei einer rein pflanzlichen Ernährung zu den kritischen Nährstoffen.
Oftmals reicht die Eisenzufuhr über die Nahrung alleine nicht aus, um den Bedarf zu decken. Vor allem dann, wenn der Eisenbedarf durch Schwangerschaft, Wachstum oder vermehrte sportliche Aktivität erhöht ist, kann eine gezielte Zufuhr sinnvoll sein. Das trifft auch dann zu, wenn die Eisenaufnahme in den Körper beeinträchtigt ist, etwa durch altersbedingte Veränderungen im Magen-Darm-Trakt. Heute sind moderne Eisenpräparate erhältlich, die das Spurenelement in der geeigneten Dosierung enthalten und auf diese Weise die Versorgung verbessern können.
Über die Vene wird Eisen in der Regel nur dann verabreicht, wenn schwere Störungen der Eisenaufnahme im Darm vorliegen bzw. wenn die Einnahme von Eisentabletten nicht möglich ist.
Im Zweifel ist ein Arztbesuch ratsam, wenn Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Blässe, Schwindel, Konzentrationsschwäche etc. ohne erkennbare Ursache immer wieder auftreten oder über längere Zeit bestehen.
Eisenzufuhr für Risikogruppen
Bei Schwangeren verdoppelt sich der tägliche Eisenbedarf – eine ausreichende Zufuhr allein über die Ernährung ist praktisch nicht möglich. Auch hier sollten (schon vorbeugend!) die geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Eisenzufuhr mit dem Frauenarzt besprochen werden. Auch Kinder und Heranwachsende können aufgrund ihres vergleichsweise hohen Eisenbedarfs leichter einen Eisenmangel entwickeln. Für diese Altersgruppe gilt: Unklare Beschwerden sollten sicherheitshalber immer von einem Arzt abgeklärt werden. Wenn der Eisenmangel nicht ernährungsbedingt, sondern als Symptom einer Grunderkrankung auftritt (z. B. Morbus Crohn), muss die zugrundeliegende Ursache behandelt werden. Zusätzlich kann in Abhängigkeit von der Grunderkrankung eine Eisenzufuhr über Tabletten oder über die Vene erfolgen.
Eisenmangel
Wichtige Risikogruppen
Vor allem die typischen Risikogruppen für Eisenmangel sollten Ihre Eisenversorgung im Blick haben und ggf. die Blutwerte beim Arzt überprüfen lassen.
Das gilt z. B. für:
Schwangere
Chronisch Kranke
Vegetarier bzw. Veganer
Ältere Menschen
Die besten Tipps gegen Eisenmangel
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Den eigenen Eisenbedarf kennen
Wer den eigenen Eisenbedarf kennt, kann besser einschätzen, ob die Versorgung über die Nahrung ausreichend ist. Vor allem Personen, die zu den klassischen Risikogruppen (z. B. Vegetarier, Schwangere) für Eisenmangel zählen, sollten sich hier gut auskennen. Die Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen Männern eine tägliche Eisenzufuhr von 10 Milligramm. Bei Kindern liegen die Empfehlungen je nach Altersgruppe zwischen 8 und 12 Milligramm. Bei jungen Mädchen und Frauen bis 50 Jahre wird die Empfehlung zur Tagesdosis höher angesetzt, um die Eisenverluste über die Menstruationsblutung auszugleichen: 15 mg Eisen sollten sie pro Tag aufnehmen. Gut zu wissen: In der Schwangerschaft erhöht sich der Eisenbedarf auf das Doppelte. Da eine Eisenzufuhr von 30 mg über die Nahrung kaum zu bewerkstelligen ist, wird Schwangeren eine gezielte Zufuhr durch geeignete Eisen-Präparate empfohlen. Auch bei Stillenden ist der Eisenbedarf erhöht.
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Eisenreiche Ernährung
Der erste Schritt auf dem Weg zu einer guten Eisenversorgung ist die richtige Ernährung. Dazu ist es wichtig, die Lebensmittel zu kennen, die besonders viel Eisen enthalten. Das sind in erster Linie (rotes) Fleisch, Leber und andere Innereien sowie Fleischprodukte und Wurstwaren. Insgesamt sollten diese Lebensmittel unter anderem wegen ihres Fettgehalts nur in Maßen gegessen werden. Auch pflanzliche Nahrungsmittel – vor allem Brot und andere Getreideprodukte sowie Blattgemüse − enthalten Eisen. Problematisch ist hier, dass nur etwa 5 Prozent des Eisens aus pflanzlichen Lebensmitteln in den Körper aufgenommen wird und der Aufnahmeprozess durch vielfältige Faktoren (z. B. Milchprodukte, Kaffee, Schwarztee) beeinträchtigt wird.
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Vitamin C fördert die Eisenaufnahme
Die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln wird durch zahlreiche Faktoren gestört: Neben Substanzen, die von Natur aus in Getreide und Gemüse enthalten sind, können z. B. auch Getränke wie Kaffee oder Tee sowie Beilagen wie z. B. Milchprodukte die Aufnahme im Darm beeinträchtigen. Die gute Nachricht: Mit Vitamin C lässt sich die Resorption des Spurenelements aus pflanzlichen Lebensmitteln verbessern – diesen Trick sollten vor allem Vegetarier kennen und ein Glas Orangensaft oder frische Früchte mit den Mahlzeiten kombinieren.
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